Kreisverband Schwarzwald-Baar-Kreis

Robert Strumberger

Kreisverbandsvorsitzender:
Robert Strumberger, Bürgermeister a. D.
strumberger.bm@gmail.com

Nächste Kreisversammlung:
2024

 Kreisversammlung 2023

Am 10. Oktober 2023 fand die diesjährige Kreisversammlung im Schwarzwald-Baar-Kreis statt, die gemeinsam mit dem Kreisverband Rottweil in Donaueschingen durchgeführt wurde. Vor dem offiziellen Teil fand eine sehr interessante Führung durch die fürstlich Fürstenbergische Brauerei in Donaueschingen statt.
 
Unser Brauereiführer Herr Erwin Vogt führte uns mit viel Witz, einer besonderen Liebe zum Bier und zur fürstlich fürstenbergischen Brauerei, aber auch mit einem unaufdringlichen und sympathischen wiederkehrenden „Werbeblock für das Produkt“ durch die Brauerei.
 
Zunächst ging es in das Brauereimuseum. Anhand eines Modells der gesamten Brauerei erklärte er uns die Lage der Speicher und Lager, Braukessel und der Abfüllanlage und führte aus, dass das gesamte Gelände von 50.000 qm unterkellert sei. Dann wurde uns das aktuelle Sortiment der Brauerei gezeigt. Herr Vogt führte aus, dass man insgesamt mit dem Absatz von Bier noch sehr zufrieden sei, jedoch gehe dieser seit einigen Jahren etwas zurück.
 
Anschließend wurde uns ein Image-Film über die Geschichte der Brauerei und die Bedeutung des Bieres für die Region gezeigt. Im weiteren Verlauf der Führung durch das Museum konnte man zunächst die Hauptbestandteile des Bieres betrachten: Die fantastischen Vier, wie es unser Brauereiführer bezeichnete: Hopfen, Malz, Gerste und Hefe, die alle so gesund seien, dass das Bier auch nur gesund sein könne, zumal es zum größten Teil aus Wasser bestünde, was ja wiederum auch sehr gesund sei.
 
Danach wurden einige historische Geräte gezeigt, wie sie sowohl zum Bierbrauen als auch zum Bierzapfen verwendet wurden. Im weiteren Verlauf der Besichtigung sahen wir das Sudhaus mit den großen Kupferkesseln und den Gärkeller. Herr Vogt erläuterte, wie das Mälzen und das Brauen heute und früher durchgeführt wird. Jedoch werde das Sudhaus heute nicht mehr zum Brauen benötigt und wegen des besonderen Ambientes finden dort heute Tagungen und private Feiern statt.
 
Die Geburtsstunde des Fürstenberg-Bieres lag bereits im Hochmittelalter im Jahr 1283. Graf Heinrich I. von Fürstenberg unterhielt seinerzeit die Landgrafschaft der Region um Donaueschingen als Lehen und damit verbunden war auch das Privileg, Bier brauen zu dürfen.
 
Im Jahr 1895 gelang dem neuen und sehr innovativen Braumeister Josef Munz als einem der ersten in Deutschland ein Bier Pilsener Brauart: das „Bohemia“, das heute „Premium Pilsener“ genannt wird. Im April 1900 mundete Kaiser Wilhelm II. in Donaueschingen das Bier so gut, dass er es zu seinem Tafelgetränk bestimmte und es so die ehrenvolle Auszeichnung „Tafelgetränk Seiner Majestät“ erhielt. Dieser Umstand war der endgültige Durchbruch und Fürstenberg wurde zu einer Großbrauerei und belieferte bald über 900 Ausschanklokale in ganz Deutschland. Darüber hinaus wurde es auch im Ausland vertrieben.
 
Zum Ende der Besichtigung sahen wir die hochmoderne und auf Nachhaltigkeit abgestimmte Abfüllanlage. In der großen Anlage werden die Flaschen vollautomatisch gereinigt, auf Fehler überprüft und wenn die Flaschen ohne Fehler sind, anschließend befüllt, verkorkt und dann in die Kisten gesetzt.
 
Die anschließende Kreisversammlung wurde durch den Kreisvorsitzenden des Schwarzwald-Baar-Kreises Robert Strumberger und durch den Rottweiler Kreisvorsitzenden Hans Mauch eröffnet und der Geschäftsführer des Verbands der Verwaltungsbeamten, Tilman Schmidt und die anwesenden Mitglieder wurden begrüßt.
 
Bei den Wahlen wurden Robert Strumberger als Kreisvorsitzender und Axel Wittlinger als stv. Kreisvorsitzende einstimmig von den Teilnehmenden aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis bestätigt. Sie fungieren als Delegierte des Kreisverbandes Schwarzwald-Baar bei der Vertreterversammlung im September 2024. Als Ersatzdelegierte wurde zudem Frau Dagmar Stephan gewählt.
 
Als einer der Höhepunkte der Kreisversammlung wurden die bereits sehr lange dem Verband angehörenden Mitglieder Herr Bürgermeister a. D. Otto Sieber für 60 Jahre und Frau Dagmar Stephan für 50 Jahre Mitgliedschaft im Schwarzwald-Baar-Kreis geehrt. Als Dank für ihre langjährige Treue zum Verband erhielten beide eine Urkunde und die Ehrennadel sowie ein Weinpräsent.
 
Im Rahmen der berufspolitischen Rundschau ging Herr Schmidt zunächst auf die Tarifverhandlungen für den Tarifvertrag der Länder (TV-L) ein. Es werde wohl ein heißer Herbst, denn nach Aussage der Politik sei kein Geld da und dies bei steigenden Preisen. Es gebe ein Recht der Beamten auf angemessene Alimentierung, jedoch könnte dies nicht mit Streik erreicht werden. Die letzte Erhöhung im Jahr 2021 sei mit 2,1 % sehr gering ausgefallen. Es gebe zwar keine guten Aussichten, jedoch werde der Deutsche Beamtenbund die Interessen der Beamten gut vertreten. Er führt aus, dass es beim TVöD eine Erhöhung von 11,5 % gegeben habe, die aber mit dem TV-L nicht zu erfüllen sein wird. Die Forderung des Verbands sei eine deutliche lineare Erhöhung für alle Beamten, keine Leermonate und keine Abschläge für Pensionäre. Maßgebend für die lang erwarteten Gehaltserhöhungen der Beamten sei der Tarifvertrag für die Landesbeschäftigten (TV-L). Die Planung sehe vor, dass der TV-L bis Anfang Dezember stehen sollte, eine Schlichtung sei nicht geplant. Auch müsse berücksichtigt werden, dass die Bundesbeamten und Versorgungsempfänger des Bundes von den Regelungen des TVöD profitiert hätten. Hier gebe es unter den Beamten schon lange keine Gleichbehandlung mehr, jedoch müssten alle Beamten höhere Lebenshaltungskosten bezahlen.
 
Auch wies der Geschäftsführer auf die aktuell sehr langen Bearbeitungszeiten von 8 bis 10 Wochen bei der Bearbeitung von Beihilfeanträgen bei KVBW und LBV hin. Bei entsprechend hohen Beträgen werde ein Antrag jedoch bevorzugt und schneller bearbeitet.
 
Was den Nachwuchs angehe und damit dem Fachkräftemangel entgegenzutreten, kämpfe der Verband darum, dass der Berufsstand attraktiv bleibe. In diesem Zusammenhang wäre es auch dringend notwendig, die wöchentliche Arbeitsstundenzahl für Beamte im Land von den bisher 41,0 Stunden zu reduzieren, woran das Land BW derzeit jedoch kein Interesse habe. Auch dauere das Zulassungsverfahren zu lange, man benötige eine Beschleunigung der Vergabe der Plätze. Die langen Wartezeiten bei der Zulassung zum Studium seien kontraproduktiv. Der Verzicht auf die Gebühren für den Test in Höhe von 25,00 € für 2023 sei dabei nur ein erster Schritt. Für die Generation Z sei das Ziel einer guten Work-Life-Balance nicht besonders gut mit den Arbeitszeiten in einem Beamtenverhältnis vereinbar. Weiterhin fordere der Verband gemeinsam mit den kommunalen Landesverbänden um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken eine bedarfsgerechte Erhöhung der Studierendenzahl auf 1000 Studierende an den Verwaltungshochschulen pro Jahr. Die Mehrkosten hierfür seien im Haushalt 2023/24 des Landes leider noch nicht aufgenommen worden. Angeblich sei dies aber für den nächsten Doppelhaushalt geplant.
 
Die vom Innenminister angekündigten Lebensarbeitszeitkonten für Beamte lassen noch auf sich warten, bisher liegt kein Entwurf dazu vor.
 
In geselliger Runde, bei guter Verpflegung und guten Gesprächen klang eine gelungene gemeinsame Kreisversammlung der beiden Kreisverbände im Fürstenberg Bräustüble aus.
 


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