Kreisverband Zollernalbkreis

Kreisverbandsvorsitzender:
Oliver Schmid, Bürgermeister
o.schmid@stadt-geislingen.de
Nächste Kreisversammlung:
2023
Kreisversammlung 2022
Kreisvorsitzender Bürgermeister Oliver Schmid hatte die Mitglieder am 7. November zur Versammlung ins Bürger- und Vereinshaus „Harmonie“ seiner Heimatstadt Geislingen eingeladen. Erfreut begrüßte er eine stattliche Anzahl von Kolleginnen und Kollegen, besonders den neuen Verbandsgeschäftsführer Tilman Schmidt, welcher erstmals im Zollernalbkreis zu Gast war, sowie Landrat Günther-Martin Pauli, einer der beiden stellvertretenden VdV-Vorsitzenden. Nachdem zwei Jahre lang pandemiebedingt keine Versammlung möglich war, sei es umso schöner, sich endlich mal wieder persönlich treffen zu können, so Oliver Schmid.
Zu Beginn bat der Vorsitzende die Versammlung um das Totengedenken für drei inzwischen verstorbene Mitglieder und bezog auch den verdienten früheren Verbandsgeschäftsführer Harald Gentsch mit ein, der im Oktober unerwartet verstorben war.
Oliver Schmid gab bekannt, dass der Kreisverband derzeit 179 Mitglieder habe, wobei vor allem 15 Neueintritte sehr erfreulich seien. Sodann übergab der Kreisvorsitzende das Wort an Verbandsgeschäftsführer Tilman Schmidt.
Dieser würdigte zu Beginn seiner Ausführungen ebenfalls zunächst seinen langjährigen Vorgänger Harald Gentsch und stellte sich den Kolleginnen und Kollegen im Zollernalbkreis mit einer Kurzvita noch persönlich vor.
In seiner berufspolitischen Rundschau ging der Geschäftsführer sodann auf den auch in den Verwaltungen allseits spürbaren Fachkräftemangel ein, welcher nicht ausschließlich auf die demographische Entwicklung zurückzuführen sei. An den beiden Hochschulen seien leider Kapazitäten frei, weshalb sich die Situation in den Verwaltungen noch verschärfen könne. Deshalb müsse unbedingt entgegengesteuert und die Attraktivität der Ausbildung mit entsprechendem Praxisbezug wieder gesteigert werden.
Bedauerlicherweise sei nun von der Landesregierung ab 2023 vorgesehen, gesetzlich die pauschale Beihilfe („Hamburger Modell“) einzuführen, fuhr Tilman Schmidt fort. Das dafür argumentativ angeführte „Wahlrecht“ zwischen PKV und GKV sei aber mit Vorsicht zu genießen, denn wer sich einmal für den Wechsel in die Gesetzliche Krankenversicherung entschieden habe, könne nicht mehr zurück. Hingegen bedeute die pauschale Beihilfe mit dem Zuschuss des Dienstherrn einen deutlichen Schritt in Richtung „Bürgerversicherung“ und werde den staatlichen Haushalt viel mehr belasten als bisher, warnte der Verbandsgeschäftsführer.
Tilman Schmidt streifte weiter die Veränderungen im Zuge der Umsetzung von Anpassung und Besoldung („Vier-Säulen-Modell“), welche einerseits positiv, andererseits auch sehr kritisch bewertet würden. Vor allem die vorgesehene gesetzliche Rückwirkung nur bis zum Jahr 2020 sorge für Unverständnis, äußerte der Geschäftsführer. Dennoch würden damit vom Land jetzt die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts zur amtsangemessenen Alimentation, und damit auch eine langjährige Forderung von BBW und VdV, umgesetzt. Auch die sich in der Diskussion befindlichen Reformen bezüglich des Wahlrechts sowie das Thema „Gewalt gegen Beamte“ sprach Schmidt an, bevor er aktuelle Zahlen zum Verband bekannt gab und auf die Konferenz mit den Kreisvorsitzenden im Juli einging. Abschließend bot der Geschäftsführer den Service und die Rechtsberatung des Verbandes an, die von den Mitgliedern gerne und stark in Anspruch genommen werde.
In der anschließenden Diskussion wurden vor allem Themen zur Beihilfe aufgegriffen und Tilman Schmidt beantwortete die an den Verband gerichteten Anfragen bzw. nahm diese zur weiteren Bearbeitung mit in die Geschäftsstelle.
Kreisvorsitzender Oliver Schmid bedankte sich unter Applaus der Versammlung beim Geschäftsführer für die kompetente Arbeit und den wichtigen Einsatz für den Berufsverband.
Landrat Günther-Martin Pauli gab im Anschluss einen Überblick über die aktuellen kreispolitischen Themen im Zollernalbkreis. Dabei sprach er die großen Herausforderungen an, welche mit der Pandemie, dem Anstieg der Flüchtlingszahlen, auch im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine, sowie mit den umweltpolitischen Veränderungen auf die Kreisverwaltung zugekommen seien und mit denen die kommunale Ebene insgesamt an ihre Grenzen komme, so Pauli.
In den meisten Fachbereichen, z. B. in der Jugendhilfe oder beim Sozialamt, vor allem aber beim Jobcenter, sei deutlich spürbar, dass die Erwartungshaltungen in der Bevölkerung gestiegen und damit auch die Besucher:innen anstrengender geworden seien, führte der Behördenchef aus. Trotzdem herrsche im Austausch mit den Städten und Gemeinden im Zollernalbkreis ein sehr gutes Miteinander, was den geradezu familiären Zusammenhalt der Kommunen untereinander und mit dem Landkreis stärke.
Hinsichtlich der Lebensqualität gehöre die Zollernalb bundesweit zu den Top-Aufsteigern und zahlreiche innovative Firmen, z. B. in der IT-Branche oder mit neuen Techniken, hätten längst den Abschwung nach dem Zusammenbruch der früher bedeutsamen Textilbranche nicht nur kompensiert, sondern mehr als wettgemacht. Darüber hinaus profitiere man, auch und gerade in schwierigen Zeiten, vom außerordentlich starken ehrenamtlichen Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger in den zahlreichen Vereinen und Verbänden, hob der Landrat hervor.
Pauli sprach die großen Investitionen in die Infrastruktur für die Zukunft an, denen sich der Zollernalbkreis trotz begrenztem Haushaltsvolumen stelle: Breitbandausbau/Glasfasernetz, Regionalverkehr/ÖPNV, Berufsschulen in den drei Mittelzentren Albstadt, Balingen und Hechingen sowie vor allem das neu geplante Zentralklinikum, das die einzige Chance biete, die bestmögliche Versorgung der Menschen im Kreis auch künftig zu gewährleisten. So freue er sich, schloss Pauli seine leidenschaftlich vorgetragenen Ausführungen, wenn im Jahr 2023 der Zollernalbkreis u. a. mit der Gartenschau in Balingen sein 50-jähriges Bestehen feiern könne, zu dem er Gäste aus nah und fern schon heute sehr herzlich einlade, so der Landrat.
Kreisvorsitzender Oliver Schmid dankte Günther-Martin Pauli für die aufschlussreichen Informationen und leitete über zu den anstehenden Ehrungen der Jubilare aus den Jahren 2020 bis 2022. Dabei wurden folgende Mitglieder für langjährige Treue zum Verband geehrt:
Für 25 Jahre:
Andreas Beiter, Andreas Bodmer, Stefan Gerhard Haile, Martin Scheuer.
Für 40 Jahre:
Hubert Gulde, Günter Müller, Viktor Schmid.
Für 50 Jahre:
Rainer Dauner, Monika Ritter, Günter Ziegler.
Für 60 Jahre:
Wolfgang Amann, Erwin Hegele, Wilfried Selinka, Hermann Steinhart, Berthold Waizenegger, Otto Wannenmacher.
Die Jubilare erhielten außer der entsprechenden Urkunde samt Ehrennadel einen hervorragenden Württemberger Trollinger-Tropfen.
Als letzter Punkt standen die alle vier Jahre fälligen Wahlen auf der Tagesordnung. Dabei wurde Bürgermeister Oliver Schmid einstimmig im Amt als Kreisvorsitzender bestätigt. Dessen bisheriger Stellvertreter Hubert Gulde schied auf eigenen Wunsch aus und aus der Versammlung stellte sich spontan Lisa Schygula zur Verfügung, die ebenfalls einstimmig als neue stellvertretende Kreisvorsitzende gewählt wurde. Unter starkem Beifall der Kolleginnen und Kollegen wurde Lisa Schygula auch als Vertreterin zur Vertreterversammlung 2024 bestimmt, Ersatzvertreter im Falle der Verhinderung bleibt Hubert Gulde.
Zum Schluss bedankte sich Kreisvorsitzender Oliver Schmid bei allen für die engagierte Mitarbeit und beschloss die interessant und harmonisch verlaufene Versammlung.
Hubert Gulde
Hintere Reihe von links: Jubilar Wilfried Selinka (60 Jahre), Landrat Günther-Martin Pauli, stellvertretender Verbandsvorsitzender, Jubilar Erwin Hegele (60 Jahre), Jubilar Martin Scheuer (25 Jahre), Jubilar Bürgermeister a. D. Otto Wannenmacher (60 Jahre), Kreisvorsitzender Bürgermeister Oliver Schmid, Jubilar Andreas Beiter (25 Jahre Mitglied).