Berufspolitik

Liebe Mitglieder,

mit der FDP konnte im Herbst nun das letzte Gespräch mit den Landtagsfraktionen geführt werden. Ziel war es, die Beamten-Experten der Fraktionen in Vorbereitung auf die Landtagswahl im März mit den VdV-Positionen vertraut zu machen. Es hat uns gefreut, dass der VdV von allen Fraktionen als verlässlicher Gesprächspartner empfangen wurde.

Viele Bürgermeister in Baden-Württemberg sind Mitglied beim VdV. In Deutschland gibt es rund 11.000 Bürgermeister, überwiegend sind sie ehrenamtlich tätig. In einem Viertel der Gemeinden in Rheinland-Pfalz - das sind 500 Kommunen - wollte niemand den Job machen. „Ein neuer, trauriger Rekord", schreibt das Portal kommunal.de. Hier im Ländle gibt es nur rund 60 ehrenamtliche Rathauschefs. Normalerweise gilt dies für Kommunen unter 2000 Einwohnern.

Zur Sitzung des Bundeshauptvorstands der DVG kamen wir in Potsdam zusammen. Der VdV war mit Rudolf Forcher für die Senioren, Alfred Maucher für den Bundesvorstand, Alina Weinberger für die Jugend und mir als Vorsitzenden sehr gut vertreten. Inhaltlich ging es um die Vorbereitung des Gewerkschaftstags und vor allem die Finanzierung der nächsten sechs Jahre. Dabei haben wir Wert darauf gelegt, dass in der aktuellen wirtschaftlichen Lage Kosten durch virtuelle Sitzungen, neben Präsenzsitzungen, eingespart werden können. Die Verabschiedung der Vorschläge erfolgt beim DVG-Gewerkschaftstag in Wernigerode im November 2026.

Der Landesvorstand BBW tagte in Leinfelden-Echterdingen. Gemeinsam mit Vorstandsmitglied Eberhard Strayle folgten wir dem Bericht unseres Vorsitzenden Kai Rosenberger zur allgemeinen Lage. Kontrovers diskutiert wurde über flexible Arbeitszeitmodelle, insbesondere für Schwerbehinderte sowie Menschen mit langer Dienstzugehörigkeit. Informiert wurde außerdem über die Klageanträge zur amtsangemessenen Alimentation und zur Kostendämpfungspauschale.

Im Herbst haben in den Kreisverbänden wieder zahlreiche Kreisversammlungen mit interessanten Programmen stattgefunden. Intensiv und angeregt werden dort die Themen diskutiert, die viele unserer Kolleginnen und Kollegen und unseren Verband bewegen: „Beamtenbashing“ im großen Stil in der Presse und leider auch aus Teilen der Politik, die Kostendämpfungspauschale, die amtsangemessene Besoldung und die bevorstehenden Tarifverhandlungen TV-L, die langen Beihilfebearbeitungszeiten, die bevorstehenden Landtagswahlen - die berufspolitischen Themen gehen im heißen Herbst 2025 nicht aus.

„Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.“ Der Satz aus einem Brief von Hermann Hesse vom September 1960 drückt auf ganz schlichte und doch prägnante Weise etwas aus, was gerade für die Entwicklung unserer Gesellschaft unverzichtbar ist. Ich denke dabei an die Notwendigkeit, über die aktuellen Themen hinaus zu denken, langfristige Veränderungen zu erkennen und Visionen zu entwickeln sowie dies in konkrete Maßnahmen umzusetzen, um so Neues entstehen zu lassen. Im zurückliegenden Jahr hatten wir beim VdV immer den Mut, wichtige Entscheidungen gemeinsam mit großer Mehrheit zu treffen. Das ist die wahre Stärke unseres Verbands.

Nun neigt sich 2025 dem Ende zu. Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Weihnachtszeit und ein friedvolles Jahr 2026. Trotz all der Unsicherheit und Krisen, denen wir als Gesellschaft gegenüberstehen, wünsche ich Ihnen Leichtigkeit und glückliche Momente, Lachen und Freude.
Mit freundlichen Grüßen
Sarina Pfründer


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