Kreisverband Rottweil

Hans Mauch

Kreisverbandsvorsitzender
Hans Mauch
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Nächste Kreisversammlung:
2. Kreisversammlung (gemeinsam mit dem Kreisverband Schwarzwald-Baar)
Dienstag, 15. Oktober 2024

Erste Kreisversammlung 2024

Zur ersten Versammlung in diesem Jahr am 25. April haben sich die Mitglieder des Kreisverbandes Rottweil im Verband der Verwaltungsbeamten im Gasthaus „Zum Frieder“ in Schramberg-Waldmössingen getroffen. Hierzu konnte der Vorsitzende Hans Mauch leider nur eine kleine Schar von Mitgliedern begrüßen.
Er berichtete in dieser bewegten Zeit über das aktuelle Berufsgeschehen.
Zu Beginn musste er den Mitgliedern die traurige Mitteilung machen, dass der frühere Kreisvorsitzende Bürgermeister a. D. Gustav Kammerer verstorben ist. Er hat im Jahre 1992 die regelmäßigen Kreisversammlungen wieder etabliert und hat dieses Amt bis zum Jahre 2005 mit vielen Aktivitäten geleitet.
 
Weiter berichtete Mauch, dass die Landtagsfraktionen von Grünen und CDU sich darauf geeinigt haben, dass der TV-L-Tarifabschluss vom 9. Dezember 2023 einschließlich des Sockelbetrags von 200 Euro zeit- und inhaltsgleich auf alle Beamtinnen und Beamten, Versorgungsempfängerinnen und Versorgungsempfänger sowie Empfängerinnen und Empfänger von Alters- und Hinterbliebenengeld zu übertragen.
Die Kostendämpfungspauschale hat das Bundesverwaltungsgericht in seiner Entscheidung BVerwG 5 C 5.22 - Urteil vom 21. März 2024 für unwirksam erklärt. Es empfiehlt sich deshalb weiterhin, Widerspruch einzulegen und abzuwarten, wie das Land darauf reagieren wird.
Von Seiten des Beamtenbundes wird deshalb gefordert, die Kostendämpfungspauschale gänzlich abzuschaffen.
 
Vor Beginn der Kreisversammlung erhielten die Mitglieder einen spannenden und sehr interessanten Einblick in die Arbeit der Werkstätten der Lebenshilfe in Schramberg-Waldmössingen. Mit 110 Beschäftigten ist dort der Hauptstandort der Lebenshilfewerkstätten im Landkreis Rottweil.
Ziel der gemeinnützigen Einrichtung ist die berufliche und soziale Rehabilitation von Menschen mit geistigem, seelischem und körperlichem Handicap. Werkstattleiter Johannes Mauch begrüßte die Teilnehmer und gab einen Einblick in die Vielfalt der Aufgaben.
Mit passgenauen Lösungen unterstützen die Einrichtungen der Lebenshilfe Menschen mit Handicap dabei, ihre Stärken und Fähigkeiten zu entdecken und einzubringen. Mögliche Optionen können eine Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt oder ein passender Arbeitsplatz in einer der Lebenshilfewerkstätten sein. Die Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen der Behindertenhilfe im Kreis ermöglicht auch jederzeit eine andere gute Lösung für einen behinderten Menschen zu finden.
Mauch führte durch die unterschiedlichen Werkstattbereiche. An teilweise individuell angepassten Arbeitsplätzen wird mit unterschiedlichen Materialien wie Holz, Metall oder Kunststoff gearbeitet. Beispielsweise wird geschraubt, gedreht, gestanzt, gewogen und verpackt.
Außerdem gibt es Arbeitsplätze in der von der Lebenshilfe betriebenen Gaststätte „Zum Frieder“, die im hauswirtschaftlichen und gastronomischen Bereich liegen.
Gute Auftragslage
Die Organisationsstrukturen seien ähnlich wie bei einem Unternehmen im sogenannten ersten Arbeitsmarkt. An vorderster Stelle stehe als Adressat aber immer der Mensch mit Behinderung. Dessen individuelle Ressourcen und Bedürfnisse seien der Mittelpunkt, um den herum die Produktion konzipiert werde, betonte Mauch. Zugesagt werde den Auftraggebern nur, was auch sicher machbar sei, dabei werde nie an die Kapazitätsgrenze gegangen.
Die Auftragslage sei gut, und die rund 50 Auftraggeber seien breit gestreut. Dieser große Kreis unterschiedlicher Kunden ermögliche es, eine gute Beschäftigungslage zu halten. Gibt es einmal eine Flaute bei einem Unternehmen, wird versucht, das durch den großen Kundenkreis zu kompensieren. Für die beschäftigten Menschen bedeute dies Sicherheit und Kontinuität.
Das Spektrum der Beschäftigten sei vielfältig. Vertreten seien unterschiedliche Nationalitäten, Alte und Junge, Stärkere und Schwächere. Der Umgang untereinander sei unterstützend und wie in einer großen Familie.
Tagesstruktur und Wertschätzung
Ein strukturierter Tag sei ein wichtiger Baustein im Alltag der Mitarbeitenden. Die Menschen erfahren Wertschätzung und sehen das Ergebnis ihrer Arbeit, für die sie auch entlohnt werden. Kontakte zu Kolleginnen und Betreuern spielten eine wesentliche Rolle und seien motivierend.
Die Begleitung während der Arbeitszeit sei eng und ermögliche schnelles Reagieren auf die besonderen Anforderungen, die im Zusammenhang mit der Art der Behinderung stünden.
Wie wichtig die Arbeit in der Einrichtung sei, ist in Corona-Zeiten deutlich geworden. Vielen Beschäftigten hat der strukturierte Tagesablauf gefehlt, verbunden mit der Frage „wann geht es endlich weiter“.
Auch für Senioren und Menschen, die keinen Arbeitsalltag durchhalten können, gibt es in Waldmössingen Betreuungs- und Beschäftigungsbereiche, die zunehmend nachgefragt werden.
Von etwa der Hälfte der Menschen mit Behinderung werden die Wohnmöglichkeiten in einem der Wohnheime genutzt. Angebote wie Nordic Walking, Waldbaden, Kunst und auch Sommerfreizeiten werden ebenfalls gut angenommen und komplettieren das Angebot der Lebenshilfe.
Bürokratische Hürden
Immer wieder sind bürokratische Hürden zu überwinden und hemmen manchmal die Weiterentwicklung oder stehen dieser im Weg.
Erfreulich sei die Erweiterung der Kaffeerösterei in naher Zukunft, auf deren Genehmigung lange gewartet werden musste. Hier werden weitere Arbeitsplätze entstehen. Außerdem ist das Warenlager dann barrierefrei und leichter zugänglich.
 
Zum Schluss betonte Werkstattleiter Johannes Mauch, dass die Einrichtung der Werkstätte und der verbundenen Einrichtungen nicht nur für die Beschäftigten und Betreuten sinnstiftend und anerkennend wirken, sondern auch im Bewusstsein der Menschen einen selbstverständlichen Platz haben sollen. So könne Inklusion immer besser gelingen.
 
Kreisvorsitzender Hans Mauch bedankte sich, auch im Namen der Teilnehmer, bei Werkstattleiter Johannes Mauch für die ausführlichen Informationen und für die Einblicke in eine Welt, in der Geschwindigkeit und ein „Immer Mehr“ nicht die wichtigsten Gesichtspunkte sind.
 
Die nächste Kreisversammlung des Kreisverbands Rottweil findet am Dienstag, 15. Oktober 2024 in Rottweil statt und wird wieder gemeinsam mit dem Kreisverband Schwarzwald-Baar-Kreis durchgeführt. In dieser Versammlung werden dann auch die Jubilare des aktuellen Jahres geehrt!

 
 

 


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